Pflege am Limit – und trotzdem weitermachen?

Veröffentlicht am 18. Juli 2025 um 20:00

Frühmorgens, irgendwo in Deutschland. Eine Pflegekraft steht auf, obwohl sie kaum geschlafen hat. Ihre Gedanken kreisen bereits um die nächste Schicht: Wer fällt heute aus? Wie viele Bewohnerinnen brauchen Hilfe beim Aufstehen, beim Waschen, beim Frühstück? Gibt es genug Kolleginnen, um die Grundversorgung überhaupt sicherzustellen? Und was, wenn wieder alles an ihr hängen bleibt?

Diese Fragen stellen sich jeden Tag hunderttausende Pflegekräfte in Deutschland – in Altenheimen, auf Intensivstationen, in ambulanten Diensten. Und mit jeder unbeantworteten Frage wächst der Druck.

Dauerstress ist kein „Kollateralschaden“ – er ist systemisch

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind längst nicht mehr nur „herausfordernd“ – sie sind vielerorts untragbar. Chronischer Personalmangel, überbordende Bürokratie, Schichtarbeit ohne Erholung, dazu eine emotionale Belastung, die oft übersehen wird.

Pflegekräfte begleiten Menschen am Lebensende, erleben Leid, Einsamkeit, Schmerz – und tun das Tag für Tag. Ohne Supervision, ohne echte Pause, oft ohne das Gefühl, gesehen zu werden.

Die Folge? Ein kollektiver Erschöpfungszustand, der sich wie ein Grundrauschen durch die Branche zieht.

Dauerstress ist kein „Kollateralschaden“ – er ist systemisch

Die Arbeitsbedingungen in der Pflege sind längst nicht mehr nur „herausfordernd“ – sie sind vielerorts untragbar. Chronischer Personalmangel, überbordende Bürokratie, Schichtarbeit ohne Erholung, dazu eine emotionale Belastung, die oft übersehen wird.

Pflegekräfte begleiten Menschen am Lebensende, erleben Leid, Einsamkeit, Schmerz – und tun das Tag für Tag. Ohne Supervision, ohne echte Pause, oft ohne das Gefühl, gesehen zu werden.

Die Folge? Ein kollektiver Erschöpfungszustand, der sich wie ein Grundrauschen durch die Branche zieht.

Pflege ist nicht das Problem – das System ist es

Was viele nicht verstehen: Es ist nicht der Beruf an sich, der krank macht. Viele Pflegekräfte lieben, was sie tun. Sie wollen helfen, begleiten, zuhören. Aber das System lässt ihnen kaum Raum dafür. Die Rahmenbedingungen passen nicht zu der Verantwortung, die sie tragen.

Pflegekräfte sind nicht zu schwach für ihren Job – das System ist zu schwach für die Pflege.

Menschlichkeit braucht Strukturen, die sie ermöglichen

Pflege ist Beziehungsarbeit. Sie braucht Zeit, Präsenz, ein offenes Ohr. Doch dafür muss man innerlich stabil sein. Wer nie zur Ruhe kommt, verliert genau das, was gute Pflege ausmacht: Empathie, Geduld, Achtsamkeit.

Wir müssen aufhören, Heldengeschichten über Pflegende zu erzählen – und stattdessen anfangen, ihnen echte Unterstützung zu bieten.

👉 Mehr Personal

👉 Faire Löhne

👉 Verlässliche Dienstpläne

👉 Zeit für Weiterbildung

👉 Psychologische Begleitung

Was wir fordern: Respekt in Taten, nicht nur in Worten

„Systemrelevant“ zu sein darf sich nicht nur in Applaus äußern. Wer Pflegekräfte halten will, muss sie entlasten. Und wer neue gewinnen will, muss ihnen zeigen: Euer Beruf ist wertvoll – und ihr seid es auch.

Pflegekräfte brauchen mehr als Lob. Sie brauchen ein System, das aufhört, sie auszubeuten. Sie brauchen gesellschaftliche Rückendeckung, politische Veränderung und echte Entlastung. Denn eines ist sicher:

Ein System, das sich auf Selbstausbeutung stützt, ist nicht effizient – es ist gefährlich.

Pflege ist wichtig - und du bist es auch!